Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde
In Gebäuden des in der Innenstadt gelegenen „Alten Zuchthauses“ in Brandenburg an der Havel wurde 1939 eine von sechs Mordstätten der sogenannten „Aktion T 4“ eingerichtet. Dieser ersten, zentral gesteuerten Phase des nationalsozialistischen Krankenmordes fielen 1940/41 über 70.000 Menschen zum Opfer. Im „Alten Zuchthaus“, das den Tarnnamen „Landespflegeanstalt Brandenburg a. H.“ erhielt, wurden zwischen Januar und Oktober 1940 ca. 9.000 Kranke und Behinderte aus psychiatrischen Krankenhäusern des nord- und mitteldeutschen Raums einschließlich Berlins durch Giftgas getötet. Die Euthanasie-Mordanstalt Brandenburg an der Havel war Ort einer ersten „Probevergasung“ und des systematischen Massenmords an jüdischen Anstaltspatienten.
Die Gedenkstätten Brandenburg an der Havel bieten nach Voranmeldung Führungen und Projekte zum Thema "Euthanasie"-Morde an.
Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden
Zwischen 1933 und 1945 führte die NS-Justiz im Zuchthaus Brandenburg-Görden einen unmenschlichen Strafvollzug durch, der durch Hunger, gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen und eine Behandlung abgestuft nach rassistischen Kriterien gekennzeichnet war. Bis zu 60% der Inhaftierten waren politische Gefangene. Mit Kriegsbeginn kamen Verurteilte aus ganz Europa nach Brandenburg-Görden. Ab 1942 gab die Justiz einen Teil der Gefangenen zur „Vernichtung durch Arbeit“ an die Konzentrationslager ab.
1940 wurde das Zuchthaus Brandenburg-Görden auch Hinrichtungsstätte. In einem bis dahin als Garage genutzten Bereich wurden ein Fallbeil und eine Vorrichtung zur Hinrichtung durch Erhängen installiert. Vom 1. August 1940 bis zum 20. April 1945 wurden im Zuchthaus Brandenburg-Görden ca. 2030 Menschen aus dem Deutschen Reich und vielen Ländern Europas hingerichtet.
Nach 1949 war das Zuchthaus Brandenburg-Görden eine der größten Haftanstalten der DDR, wo viele tatsächliche oder vermeintliche Gegner des SED-Regimes meist langjährige Freiheitsstrafen verbüßten.
1964 wurde in den Räumen der ehemaligen NS-Hinrichtungsstätte eine Gedenkstätte eingerichtet, in der auch ein originales Fallbeil zu sehen ist. In einem Vorraum informieren drei Tafeln über die Geschichte des Zuchthauses. Exemplarisch werden Biografien von Hinrichtungsopfern vorgestellt.
Die Gedenkstätten Brandenburg an der Havel bieten nach Voranmeldung Führungen und Projekte zum Thema NS-Justiz und politische Justiz nach 1945 an.
Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde
Kontakt:
Gedenkstätten Brandenburg an der Havel
Nicolaiplatz 28/30
14770 Brandenburg an der Havel
Tel. 03381/7935112
Anfahrt:
Ab Brandenburg Hbf. Tram 1, 2 oder 6 bis Haltestelle Nicolaiplatz
A3 aus Berlin auf die B1, am Hauptbahnhof Brandenburg vorbei, abbiegen in die Bauhofstraße, rechts Neuendorfer Straße
Internet: www.stiftung-bg.de
E-Mail: brandenburg(at)stiftung-bg.de
Öffnungszeiten:
Der Open-Air Gedenkort ist jederzeit zugänglich. Die Ausstellung ist Do/Fr 13-17 Uhr und Sa/So 10-17 Uhr geöffnet. Führungen und Seminare sind auch zu anderen Zeiten möglich.
Preise:
Eintritt frei. Führungen nach Anmeldung. Für Gruppen bis zu 15 Personen 15 Euro, bis zu 30 Personen 25 Euro.
Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg
Lage:
JVA Brandenburg
Anton-Saefkow-Allee 22
14772 Brandenburg an der Havel
Anfahrt:
Ab Brandenburg Hbf. Tram 1 bis zur Endhaltestelle Anton-Saefkow-Allee
Autobahn A2, Abfahrt Brandenburg, in Brandenburg auf der Bundesstraße 1 Richtung Genthin
Kontakt:
Gedenkstätten Brandenburg an der Havel
Nicolaiplatz 28/30
14770 Brandenburg an der Havel
Tel. 03381/7935112
E-Mail: brandenburg@stiftung-bg.de
Internet: www.stiftung-bg.de
Öffnungszeiten:
Die Gedenkstätte in der JVA Brandenburg kann nur nach vorheriger Anmeldung bei den Gedenkstätten Brandenburg an der Havel besichtigt werden.
Preise:
Führungen kosten für Gruppen bis zu 15 Personen 15 Euro, bis zu 30 Personen 25 Euro
Für Jugendgruppen aus dem Land Brandenburg kostenlos