Orte der Erinnerung 1933-1945

Orte der Erinnerung 1933 - 1945

Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Museen
zur Geschichte der nationalsozialistischen Diktatur
in Berlin und Brandenburg

Gedenkstätten Brandenburg an der Havel

Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde

In Gebäuden des in der Innenstadt gelegenen „Alten Zuchthauses“ in Brandenburg an der Havel wurde 1939 eine von sechs Mordstätten der sogenannten „Aktion T 4“ eingerichtet. Dieser ersten, zentral gesteuerten Phase des nationalsozialistischen Krankenmordes fielen 1940/41 über 70.000  Menschen zum Opfer. Im „Alten Zuchthaus“, das den Tarnnamen „Landespflegeanstalt Brandenburg a. H.“ erhielt, wurden zwischen Januar und Oktober 1940 ca. 9.000 Kranke und Behinderte aus psychiatrischen Krankenhäusern des nord- und mitteldeutschen Raums einschließlich Berlins durch Giftgas getötet. Die Euthanasie-Mordanstalt Brandenburg an der Havel war Ort einer ersten „Probevergasung“ und des systematischen Massenmords an jüdischen Anstaltspatienten.

Die Gedenkstätten Brandenburg an der Havel bieten nach Voranmeldung Führungen und Projekte zum Thema "Euthanasie"-Morde an.

 

Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden

Zwischen 1933 und 1945 führte die NS-Justiz im Zuchthaus Brandenburg-Görden einen unmenschlichen Strafvollzug durch, der durch Hunger, gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen und eine Behandlung abgestuft nach rassistischen Kriterien gekennzeichnet war. Bis zu 60% der Inhaftierten waren politische Gefangene. Mit Kriegsbeginn kamen Verurteilte aus ganz Europa nach Brandenburg-Görden. Ab 1942 gab die Justiz einen Teil der Gefangenen zur „Vernichtung durch Arbeit“ an die Konzentrationslager ab.

1940 wurde das Zuchthaus Brandenburg-Görden auch Hinrichtungsstätte. In einem bis dahin als Garage genutzten Bereich wurden ein Fallbeil und eine Vorrichtung zur Hinrichtung durch Erhängen installiert. Vom 1. August 1940 bis zum 20. April 1945 wurden im Zuchthaus Brandenburg-Görden ca. 2030 Menschen aus dem Deutschen Reich und vielen Ländern Europas hingerichtet.

Nach 1949 war das Zuchthaus Brandenburg-Görden eine der größten Haftanstalten der DDR, wo viele tatsächliche oder vermeintliche Gegner des SED-Regimes meist langjährige Freiheitsstrafen verbüßten.

1964 wurde in den Räumen der ehemaligen NS-Hinrichtungsstätte eine Gedenkstätte eingerichtet, in der auch ein originales Fallbeil zu sehen ist. In einem Vorraum informieren drei Tafeln über die Geschichte des Zuchthauses. Exemplarisch werden Biografien von Hinrichtungsopfern vorgestellt.

Die Gedenkstätten Brandenburg an der Havel bieten nach Voranmeldung Führungen und Projekte zum Thema NS-Justiz und politische Justiz nach 1945 an.

Anschrift

Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde

Kontakt:
Gedenkstätten Brandenburg an der Havel
Nicolaiplatz 28/30
14770 Brandenburg an der Havel

Tel. 03381/7935112

Anfahrt:
Ab Brandenburg Hbf. Tram 1, 2 oder 6 bis Haltestelle Nicolaiplatz

A3 aus Berlin auf die B1, am Hauptbahnhof Brandenburg vorbei, abbiegen in die Bauhofstraße, rechts Neuendorfer Straße

Internet: www.stiftung-bg.de

E-Mail: brandenburg(at)stiftung-bg.de

Öffnungszeiten:
Der Open-Air Gedenkort ist jederzeit zugänglich. Die Ausstellung ist Do/Fr 13-17 Uhr und Sa/So 10-17 Uhr geöffnet. Führungen und Seminare sind auch zu anderen Zeiten möglich.

Preise:
Eintritt frei. Führungen nach Anmeldung. Für Gruppen bis zu 15 Personen 15 Euro, bis zu 30 Personen 25 Euro.

 

Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg

Lage:
JVA Brandenburg

Anton-Saefkow-Allee 22

14772 Brandenburg an der Havel

Anfahrt:
Ab Brandenburg Hbf. Tram 1 bis zur Endhaltestelle Anton-Saefkow-Allee

Autobahn A2, Abfahrt Brandenburg, in Brandenburg auf der Bundesstraße 1 Richtung Genthin

Kontakt:
Gedenkstätten Brandenburg an der Havel

Nicolaiplatz 28/30

14770 Brandenburg an der Havel

Tel. 03381/7935112

E-Mail: brandenburg@stiftung-bg.de

Internet: www.stiftung-bg.de

Öffnungszeiten:
Die Gedenkstätte in der JVA Brandenburg kann nur nach vorheriger Anmeldung bei den Gedenkstätten Brandenburg an der Havel besichtigt werden.

Preise:
Führungen kosten für Gruppen bis zu 15 Personen 15 Euro, bis zu 30 Personen 25 Euro

Für Jugendgruppen aus dem Land Brandenburg kostenlos